NACHHALTIGE BODENBEWIRTSCHAFTUNG MESSBAR MACHEN
Methoden zur Bewertung von Einflüssen auf die Humusbildung
Nachhaltige Bodenbewirtschaftung ist eine der wichtigsten Aufgaben der Landwirtschaft. Ein gesunder Boden ist Grundlage regionaler Lebens- und Futtermittelproduktion und hilft, die Folgen des Klimawandels, wie Hitze und Trockenheit, besser zu bewältigen. Durch Humusaufbau kann der Boden über CO2-Speicherung auch zum Klimaschutz beitragen. Doch wie können die vielfältigen Funktionen eines gesunden Bodens erfasst werden? Um nachhaltige Bodenbewirtschaftung messbar zu machen, braucht es Indikatoren, die Bodenqualitätseigenschaften wie Humusgehalt und -stabilität, Bodenstruktur und Bodenleben abbilden können.
Das Projekt zielt auf die Entwicklung neuer Bodenqualitätsindikatoren ab, durch die Verbindung eines bestehenden Bodenanalyse-Verfahrens (Elektro-Ultrafiltration, EUF) mit modernen spektroskopischen Methoden. Daraus soll ein effizienter Ansatz der Bodenbewertung entstehen, um Landwirten umfassende Informationen über ihre Bodenqualität zu liefern. Die Entwicklung der spektroskopischen Indikatoren erfolgt anhand von verschiedenen Böden mit unterschiedlicher Bewirtschaftung. Die Proben stammen dabei aus benachbarten Flächen von Pionierbetrieben (=schonende Bodenbearbeitung, diverse Fruchtfolgen, starker Anbau von Zwischenfrüchten), Standardbetrieben und Böden unter natürlicher Vegetation. Über statistische Verfahren werden die daraus gewonnen spektroskopischen Daten mit Bodenqualitätsmerkmalen wie Humusgehalt, Humusqualität, Bodenstruktur und bodenbiologischer Aktivität verbunden. Die Prognosefähigkeit der Indikatoren wird anschließend anhand von Versuchen zum Einsatz natürlicher Bodenhilfsstoffe aus der Zucker- und Bioethanolproduktion für die Bodenverbesserung bewertet.
Die Ergebnisse sollen die Potentiale nachhaltigen Bodenmanagements besser messbar machen und damit einen Beitrag zu zukunftsfähigen Lebensmittelproduktionssystemen leisten.
Lead Researcher:
Priv.-Doz. Dr. Gernot Bodner
Stellvertretender Leiter
Institut für Pflanzenbau, Department für Nutzpflanzenwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien
+43 1 47654-95115
www.boku.ac.at